Jüngst machten sich 74 Pilger mit Pfarrer Walter Innerbichler betend, singend und meditierend auf nach Oies.
„Den Heiligen in unsere Mitte nehmen“ lautete das Motto der diesjährigen Fußwallfahrt, die vor 26 Jahren vom damaligen Lüsner Pfarrer Walter Innerbichler ins Leben gerufen und seither Jahr für Jahr geistlich begleitet wurde.Zur Entstehung und Idee der Fußwallfahrt sagt der Pfarrer: „Die Petschieder (Bewohner der Lüsner Fraktion Petschied, Anm. der Red.) sind schon über viele Generationen zum Gedenktag der Kreuzerhöhung am 14. September nach Heiligkreuz am Fuße des Kreuzkofels gepilgert. Es sollte daher etwas neu belebt und weitergeführt werden, was in Lüsen schon vorher gepflegt wurde. An diese alte Tradition ließ sich gut anknüpfen und die Wallfahrt zum Geburtshaus des heiligen Pater Joseph Freinademetz in Oies hinzufügen:
‚Der Lüsner Pfarrer Alfred Kugler schickte die Pilger um 5.30 Uhr mit seinem Segen von der Lüsner Pfarrkirche ausgehend auf den Weg. Betend und singend wanderten sie Richtung Peitlerkofel. Gegen 11.30 Uhr war der schweißtreibende Aufstieg auf die Peitlerscharte geschafft. Während der zweiten Etappe des ersten Tages entlud sich nach einzelnen Tropfen ein heftiger Regenguss so überraschend über diePilger, dass viele es nicht mehr schafften, den Regenschutz überzustreifen. Mit durchnässter Kleidung hießen die Glocken der Pfarrkirche von St. Leonhardl Abtei und dessen Dekan die Wanderer willkommen.Nach kurzer Rast ging es nach Oies zum Geburtshaus des Heiligen. In der Kirche zelebrierten Walter Innerbichler und Alfred Kugler eine Messe. Trotz des widrigen Wetters entschlossen sich 23 Wallfahrer, auch den zweiten Pilgertag in Angriff zu nehmen, während die restlichen nass, müde aber voller positiver Eindrücke mit dem Bus zurück nach Lüsen fuhren. Der Aufstieg zum Schutzhaus Heiligkreuz am Fuße des Kreuzkofels forderte wegen des rutschigen Bodens doppelte Kraft. Umso mehr freuten sich alle beim Erreichen des Schutzhauses auf ein warmes Abendessen, trockene Kleidung und ein Bett. Der Morgen des zweiten Tages begann mit einer heiligen Messe. Über die Armentara-Almwiesen ging der Weg weiter nach Wengen, mit Einkehr in die Pfarrkirche, und weiter nach St. Martin in Thurn. Dort lud Michaela Rastner, eine dort verheiratete Lüsnerin, die Pilger zum Mittagessen ein. Sie gingen weiter zur Freinademetz-Kapelle in Mirí, wo mit einer Andacht die Wallfahrt beendet wurde. Nach dem letzten Anstieg über Untermoi auf das Lüsner Joch wurden die Pilger auf der Gschlierer Alm mit Tirtlan überrascht. Es folgte schließlich der Abstieg nach Lüsen Dorf.
Carmen Plaseller